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The World Games 2017 Wrocław

Begeisterung und Ehrgeiz sind wohl die beiden wichtigsten Attribute des Sports und der Sportler. Bei den 10. World Games 2017 in Wrocław (Breslau), Polen sind diese beiden Eigenschaften sehr deutlich ans Licht getreten. Als internationaler Wettkampf der nicht Olympischen Sportarten treten hier viele Sportlerinnen und Sportler in ihren jeweiligen Sportarten an, die von einer internationalen Live-Übertragung häufig nur träumen können, aber tortzdem die Weltspitze ihrer Disziplin bilden.

Bei den 10. World Games haben die Verantwortlichen aus 27 Wettbewerben des offiziellen Programms und vier Einladungs-Sportarten des Gastgeberlandes Polen ein einmaliges Sportfest geformt. Von lateinamerikanischen Tänzen bis zum polnischen Nationalsport Speedway reicht das Programm und bietet eine Bühne für den fairen Wettkampf und die Erinnerung an die Menschen vor dem Fernseher, dass der Sport mehr bietet als nur Fußball.

Kanupolo

      

Der schnelle Ballsport im Kayak gehört bereits seit den VI. World Games 2001 zum offiziellen Wettkampfprogramm. Die beiden deutschen Teams in der Damen- und Herrenklasse haben mit ihren beiden Goldmedaillen ihren Teil dazu beigetragen, dass Deutschland hinter Russland den zweiten Platz im Medaillenspiegel erreichen konnte.

Speedway

      

Mit Speedway haben die polnischen Gastgeber den Quasi-Nationalsport ins Rennen geschickt. Vier Motorrad-Fahrer in zwei Teams treten auf einer "Schotterpiste" gegeneinander an. Vier Runden geht das Spekatakel und sorgt so für erstaunlich kurze Rundenzeiten von wenigen Minuten. Diese Disziplin scheint so gefährlich, wie sie aussieht. In den Rennen gab es mehrere Stürze, beispielsweise aufgrund verfrühter Starts verfingen sich die Sportler in der Startvorrichtung und vieles mehr - spektakulär ist es auf jeden Fall!

Mit Speedway zeigt sich zugleich der größte Vor- und Nachteil der World Games. Den Anspruch einlösen zu können, die "Olympischen Spiele" für Disziplinen zu sein, die es (noch) nicht in das Olympische Programm geschafft haben, ist äußerst schwierig. Beliebte Einladungssportarten wie zum Beispiel Speedway werden mangels Popularität im nächsten Austragungsort nicht wieder ins Programm aufgenommen werden und so wird ihnen wiederum der Zugang zu den World Games 2021 verwehrt bleiben. Und die World Games für Nicht-World Games-Sportarten wären ja nun wirklich nicht mehr ganz im Sinne des Erfinders.

Ein Bericht von Thomas Frost